„Lieber spät als nie“ heißt es so schön. Wie passend, wo ich einerseits hier grade einen Begriff meines eigenen Blogprojektes nachhole, als auch gleichzeitig von einer Liebe berichten kann, welche durch gewisse Umstände erst mit viel Geduld bei mir ankam.
Damals™, diese Zeit, wo alles noch schön war und die Spiele generell sowieso viel besser als heute, war eigentlich gar nicht alles besser. Ich bin ja der überzeugten Meinung, dass Nostalgie oft den Blick verschleiert und uns vergessen lässt, das Damals™ eben nicht alles besser war – es war nur anders scheisse. Wo wir uns heute mit 60 oder 30 fps herumschlagen (sollen), FullHD und HDMI und der ganze andere Mist, da haben viele wohl verdrängt, dass es eben auch Damals™ so manche Technik-Tücke zu bewältigen gab.
Spätestens bei der Dreamcast- und PlayStation 2 – Ära dürfte nämlich so mancher vor einem interessantem Bild gesessen haben. Interessant aus dem Grund, dass Spiele auf ein mal unspielbar waren: Der Fernseher kam mit der Bildfrequenz nicht hinterher. Eben jener Effekt versagte mir allerdings Jahre zuvor bereits, mich mit einer, zu einem weit danach folgendem Zeitpunkt, sehr geliebten Serie näher zu befassen.
„Ey, das ist nur geil, ist aus den USA. Das kriegst’e so gar nicht hier, alles uncut. Da, nimm die mit, ich zock grad eh nicht, ist voll krass.“
So sprach der Kumpel und gab mir seine umgebaute PlayStation mit. Da saß ich nun, voller Vorfreude. Scartkabel in meine heimische Röhre gestöpselt, Disc eingelegt – selbstgebrannt vom Kumpel’s Papa, wunderbar schmieriger Edding-Schriftzug sagte: „Silent Hill“.
Nun, sagen wir einfach, von dem Ergebniss war ich dann doch sehr schnell ernüchtert. Was mir hier als ’superkrass‘ angeprießen wurde, stellte sich auf meinen Tv mangels 60hz- / NTSC-Kompatibilität leider als ein einziges verwaschenes, flackerndes Hauptmenü da. Weiter habe ich es dann gar nicht erst versucht, erst Jahre darauf sollte ich endlich in den Genuß kommen, die Straßen des stillen Hügels unsicher (oder sicher?) zu machen. Technik, die begeistert.
Dieser Beitrag ist Teil von #gamephilephoto, mein ganz eigenes, kleines Blogprojekt.