6 Tasten für 6 Angriffe. Ein Steuerkreuz. Eine handvoll Combos pro Charakter. Das sind so ziemlich die Standartzutaten eines jeden Prügelspieles der 90er, die gloreichen golden Jahre. Street Fighter, Mortal Kombat, Killer Instinct. Sword of Samurai. Art of Fighting. Prügeln war damals irgendwie mehr in, oder?
Aus dem Pc-Lager höre ich ab und an mal was von dieser schlimmen ‚Konsolifizierung‘ der Spiele. Gemeint ist meist: Simplifizierung. Warum auch nicht, denke ich mir. StarCraft macht mit seinen 500 Tasten bestimmt Spaß. Oder DayZ mit immerhin 30 belegten Knöpfchen. Halo Wars funktioniert allerdings auch mit deutlich weniger, ohne dabei schlecht zu sein. Shooter brauchen auch nicht mehr hundert Waffen-Schnellwahl-Optionen. Simplifizierung ist nicht immer schlecht.
Zurück zu den Backpfeifen. Street Fighter II. Damit war ich der King, ausser mir hatte das nämlich damals keiner. Heute ist’s ja anscheinend normal, mit 12 Jahren schon Pro in Call of Duty zu sein, zu meiner Zeit (damals™) wohl eher eine Seltenheit. Nicht nur, weil es noch kein Call of Duty gab, eher, weil Eltern tatsächlich das ganze deutlich kritischer beäugten. Also meine zumindest. Ausser bei Street Fighter. Komische Eltern.
Eltern hin oder her, Simplifizierung war damals noch nicht so das Thema. Damals war mehr = geil. Mehr Level, mehr Charaktere, mehr Mehr und im Zweifelsfalle auch mehr Knöpfe. Vom NES zum SNES wurde die Anzahl nicht umsonst direkt mal von 4 auf 8 erhöht (Start und Select großzügig mitgewertet). Simplifizierung war allerdings trotzdem manchmal nötig – Danke, Gameboy. Danke, 4 Tasten.
Wo mir Street Fighter II überhaupt Bock auf prügeln machte, Mortal Kombat Blut gleich in Eimern lieferte und Clay Fighter alles einfach nur schick auf die Schippe nahm, da kam dann ein King of Fighter 96 – Heat of Battle daher. Mit 4 Tasten. Und mit einer Spielbarkeit, die es für mich bis heute zu einem heimlichen Liebling machte.
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=jb1ush7iexQ]Knapp 20 Kämpfer. Ein ausgefeiltes Combo- und Ultra-Combo-System. Schick animiert und flott. Street Fighter? Nä, ich zockte dann doch lieber auf dem Gameboy. Oder auf dem Super Gameboy, irgendwer war nämlich so schlau, dem Ding einen 2 Player – Mode dafür zu spendieren. Frei nach Cranky Kong: „Wir hatten damals nur eine Taste!“ Na gut, es waren 2. Reichte trotzdem.
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