Erinnert sich noch wer an diese Technikdemo, wo 128 kleine Marios wild über den Bildschirm tobten, um zu zeigen was der GameCube auf dem Kasten hat? Daraus wurde dann zwar kein neues Mario, aber die Technik wurde wohl später verwendet um Pikmin zu zaubern. Ebenso hatte ich eine Weile ein paar sehr beeindruckende Bilder als Wallpaper genutzt, welche aus einer neuen Engine stammten. 2-3 Jahre später wurde aus den netten Screenshots der Unreal Engine dann ein Gears of War.
Technikdemos sind für viele gar nicht so spannend. Ich persönlich mag diese Dinger. Sie geben einen Einblick, was technisch machbar sein kann. Natürlich hat das dann mit endgültigen Spielen nicht immer viel gemeinsam, siehe das Mario-Pikmin-Beispiel. Doch so oder so, ich mag es, wenn Grenzen gezeigt und neue Visionen kreiert werden.
Nach dem 3D-Steinzeitalter, sprich der PSone / N64 – Zeit, waren die Möglichkeiten der neuen Hardware deutlich besser. Doch nicht nur die Figuren und Umgebungen wurden toller, auch den vielen, kleinen Effekten gab die neue Technik einen ordentlichen Schub. Wo man sich vorher über ein paar Funken freuen konnte, sprühte jetzt der halbe Bildschirm vor Partikeln. Welche sich dann zum Beispiel hervoragend für Feuerwerke nutzen ließen.
So wurde also aus einer kleinen Technikdemo, welche die neuartigen Partikeleffekte der PlayStation 2 aufzeigen sollte, dann ein komplettes Spiel geschustert: Fantavision.
Hierzulande sogar als Starttitel erschienen hatte es von Anfang an wenig Chancen – zeitgleich standen nun mal auch Ridge Racer und Tekken Tag Tournament in den Regalen. Ein Puzzler mit Feuerwerken? Meh, kauft niemand. Schade!
[youtube http://www.youtube.com/watch?v=lm6aqyigyzk]Fantavision wirkt auf dem ersten Blick wie ein ungewöhnliches Konzept, welches letzten Endes dann doch ein recht klassischer Puzzler ist: Mindestens drei gleichfarbige Elemente verbinden, zünden. Aussergewöhnlich bleibt es trotzdem, nicht zuletzt dank der deutschen Synchro.
Ich weiß nicht, wer auf die Idee kam, eine nette Dame offensichtlich mit Valium vollzupumpen und erst DANN ihren Text einzusprechen zu lassen, aber es sorgt für wunderbar unfreiwillige Komik. Wenn ich nach einer besonders tollen Combo, im englischen „daisy chain“, ein Gääänseblüüümchen gehaucht bekomme, entwickelt dieses Spiel einen ungeheuren, wenn auch ungewollten Partyfaktor.
Davon abgesehen ist es allerdings tatsächlich fordernd und trifft den üblichen Tetris-Nerv: Nur noch eine Runde! Und sein wir mal ehrlich – bei einem Puzzler, so ungewöhnlich er auch wirken mag, will ich doch gar nicht mehr, oder?
26 Games ist ein Blogprojekt von Arrcade.