Jazzige Balance und Synthige Ruinen

Musik neg

Dinge, die ich mag, no. 3175: Gamesoundtracks. Davon ist meine Platte auch reichlich voll. Reichlich voll heißt soviel wie „rund 50% meiner gesamten Musik“. Ja, ich mag die Dinger. Warum? Nun, ganz simpel: Tolle Musik, viel Variation in den Genres und hundert tolle Momente, die ich damit verknüpfen kann, weil ich den ganze Mist ja nun mal auch zocke.

Was ich ebenso mag: Gute Remixe. Remix, das missverstehen viele ja anscheinend als ein „mit extra bass und wubwub“. Ich mag es, wenn ursprünglich elektronische Stücke auf einem Piano interpretiert werden, ruhige Melodien einfach mal einen funky Beat spendiert bekommen oder ein dahinplätschernder Maintheme komplett gerockt wird. Also eine Meinung, welche die Leute von OcRemix erstaunlich oft zu teilen scheinen.

2012 sind die Jungs und Mädels von OcRemix nun zu Kickstarter gegangen. Der Plan: Ein Remix-Album zu Final Fantasy 6. Angepeilt waren 30.000$, womit unter anderen eine gepresste Fassung auf CD finanziert und Lizenzkosten bezahlt werden sollten. Knapp über 2.000 Fans war es das mehr als wert – insgesamt wurden über 150.000$ gesammelt. Jetzt ist Final Fantasy 6 – Balance and Ruin raus und alleine der Umfang darf sich sehen lassen: 5 prallvolle CD’s. Spielzeit: Knapp über 6 Stunden. Kompletter Download für lau. Wow.

Ein Final Fantasy wäre kein Final Fantasy ohne eine große, orchestrale Eröffnung. Dementsprechend kommt auch dieses Album nicht ohne eben diese aus – zum Glück! Das Stück zeigt direkt von Anfang an, dass hier qualitativ hochwertige Arbeit hinter steckt.

[audio http://iterations.org/files/music/albums/ff6/1-01%20bustatunez%20-%20Prologue%20(Opening%20Theme).mp3]

Wer’s lieber atmosphärisch-jazzig mag, wird direkt beim zweiten Stück bedient. Now is the Winter fängt wunderbar die Stimmung der ersten paar Minuten im Spiel ein und dürfte auch all jenen gefallen, welche dieses Spiel bisher verpasst haben.

[audio http://iterations.org/files/music/albums/ff6/1-02%20Mustin%20-%20Now%20Is%20the%20Winter%20(The%20Mines%20of%20Narshe).mp3]

Lieber etwas elektronisch? Bitte, gerne. Electro de Chocobo geht super ins Ohr und schwer wieder raus. Hübsche Interpretation eines Klassikers.

[audio http://iterations.org/files/music/albums/ff6/2-10%20Tepid%20-%20Electro%20de%20Choco%20(Techno%20de%20Chocobo).mp3]

Vielleicht doch eher mit etwas mehr Druck dahinter? Dann versucht’s mal mit Train Suplex – der Battletheme rockt einfach.

[audio http://iterations.org/files/music/albums/ff6/2-06%20Danny%20Baranowsky%20-%20Train%20Suplex%20(Decisive%20Battle).mp3]

Soweit, so „Standart“. Nichts, was ich nicht bereits auf die eine oder andere Art schon bei OcRemix mal gefunden und gemocht hätte. Dieses mal durfte ich allerdings auch einige Stücke entdecken, die ich so definitiv nicht erwartet hätte.

Zum einem wäre dort zum Beispiel On the run. Mein ursprünglicher Plan war ja eigentlich, das Album mal durchlaufen zu lassen. Ging aber nicht. Dieser Song verlangte nach der Repeat-Taste.

Ich persönlich finde es ja schwierig, einen Remix mit Lyrics zu versehen – kommt es noch an das Original heran? Entfernt es sich nicht zu weit von eben diesen? In diesem Falle ein klares „Nein“ – das Ding ist einfach nur gut. So einen 80’s – Synthie-Klangteppich hätte ich allerdings eher auf dem Soundtrack zu Drive vermutet, als bei einem FF6-Remixalbum. Geil!

[audio http://iterations.org/files/music/albums/ff6/1-10%20Leitbur%20-%20On%20the%20Run%20(The%20Returners).mp3]

Noch ein Song, welcher mit Text versehen wurde. Wieder etwas, was ich so nicht erwartet hätte: The Impressario. Opera meets Metal? Na immer her damit. Diese dicke Medley erinnerte mich stellenweise mehr an Bohemian Rhapsody (im guten Sinne!) als sonstwas, bitte mehr davon!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=7xFhULStbkQ]

Das soll als kleine Auswahl vorerst reichen. Wer jetzt einen Blick auf die Titelliste werfen sollte, dürfte feststellen, dass ich anscheinend noch nicht über die 2te CD hinausgekommen bin – richtig. Was man als Lob verstehen darf. Bisher hab ich mich so sehr an einigen Songs festgehört, dass ich mir den Rest schlicht noch aufspare. Ich bin mir aber sicher, nicht groß enttäuscht zu werden. Dafür seh ich einfach zu viel Qualität und höre zu viel guten Sound heraus.

Wer sich das Ding geben möchte, schaut hier vorbei: http://ff6.ocremix.org/

Und ein großer, kleiner Tipp am Rande für alle: Ladet das Album als Torrent runter. Abgesehen davon, dass ihr damit die Server von OcRemix entlastet – euren Ohren werden euch danken, wenn ihr sie mit FLAC anstatt ’nur‘ Mp3 verwöhnt. Und ein bisschen mehr Kram (Artwork, Kommentare der Interpreten) gibt’s auch obendrauf. Und alles natürlich für lau. Worauf wartet ihr eigentlich noch?

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