Neben der Website und den offiziellen Apps gibt es einige Möglichkeiten, Twitter zu nutzen. Wer den Service viel und regelmäßig nutzt, insbesondere mit mehreren Accounts, schaut sich früher oder später in der Regel nach einem passenden Client um.
Als langfristiger Nutzer von TweetDeck war ich nun nicht wirklich begeistert, als Twitter gesten bekannt gab, eben diesen Client in seiner aktuellen Form bald einzustellen. Nachdem ich auch um die „finale“ Version am Pc schon weitestgehend lieber einen Bogen gemacht habe, hartnäckig die ältere Version unter Adobe Air nutzte (dank gefühlter 80% mehr Features) und auch mein Android Smartphone mich eben via TweetDeck auf dem Laufenden hielt müssen nun also Alternativen her – nur welche?
Zum Glück hab ich genug Langeweile Zeit, um zu stöbern und zu testen. Nur einen Tag später bin ich jetzt also schlauer, nur Notifications mag ich grad nicht mehr. Gleichzeitig 5 Twitterclients auf dem Smartphone UND 3-4 weitere am Pc laufen lassen heißt vor allem eines: Sobald EIN Tweet kommt, blinkt piept zwitschert pfeift und vibriert alles. Egal, immerhin kann ich jetzt mal weit ausholen und über alle möglichen (oder unmöglichen) Programme was schreiben.
Für die Rahmenbedingungen: Mein Pc läuft liebevoll unter Win 7, während mein HTC Desire HD nicht das Neueste ist und „nur“ mit Android 2.3 auskommen muss. Insofern mag die eine oder andere App unter Android also aus meinen Testmöglichkeiten herausfallen, ebenso natürlich alles unter iOS. Falls ein Client für beide Geräte zu haben ist, behandle ich die Versionen trotzdem getrennt, weise allerdings natürlich auf die jeweilig andere App hin. Davon abgesehen wurde alles, soweit möglich, mit (mindestens) zwei Twitteraccounts + Facebook getestet (privates Profil + Fanpage). Wer ansonsten weitere Empfehlungen oder Erfahrungen hat (z.B. auch für iOS) darf sich natürlich gerne in den Kommentaren austoben!
Lange Rede, kurzer Sinn: Es folgen nun diverse Clients, angefangen bei den Windows-Varianten!
Achtung: Am Ende des Artikels finden sich zwei Updates. Weitere folgen, sobald es was Neues zu berichten gibt.
Twitter – Clients unter Windows
- MetroTwit
Ich fange mal elegant mit einem Eleganten an: MetroTwit. Design wurde bei diesem Client eindeutig groß geschrieben, ohne dabei die Funktionalität aussen vor zu lassen. Der Client sieht schick aus und wirkt angenehm aufgeräumt. Manche Funktionen sind dabei erst im Kontextmenü sichtbar, so findet man beispielsweise das Favorisieren eben dort. MetroTwit bietet ausserdem auch die Möglichkeit, wie man es von TweetDeck kennt, alles in Spalten anzuzeigen. Angenehm: Die Breite kann angepasst werden, um so z.B. Direct Messages weniger, der Haupttimeline dafür mehr Platz einzuräumen.
Bilder werden als Vorschau angezeigt, Videos ebenso – letzte brauchten bei mir allerdings gerne einen Moment, bis sie geladen wurden. MetroTwit kann Bilder & Co. direkt anzeigen, optional kann der jeweilige Inhalt auch im Browser geöffnet werden. Bei den Einstellungen gibt es die üblichen Verdächtigen. Der bevorzugte Uploadservice für Bilder darf ebenso eingestellt werden wie diverse Möglichkeiten für Notifications, Filter und mehr.
MetroTwit läd Tweets in Echtzeit, solange nicht anders eingestellt. Kommen neue Tweets an, markiert eine dezente Trennlinie alles, was noch ungelesen ist. Konversationen werden auch übersichtlich dargestellt, alles in allen also recht dankbar.
Bis auf ein Manko: In der kostenlosen Version von MetroTwit kann nur ein Twitteraccount hinzugefügt werden, Facebook bleibt komplett aussen vor. Insofern für mich nicht weiter relevant, wer allerdings nur einen (Twitter-) Account hat sollte einen Blick darauf werfen.
- Janetter
Wer mehr Accounts verwalten möchte, darf einen Blick auf Janetter werfen. Dieser Client darf mit mehreren Twitterprofilen gefüttert werden und bietet eine Fülle an Designs – von kunterbunt-chaotisch bis aufgeräumt-schlicht ist für jeden Geschmack was dabei. Auch hier dürfen diverse Spalten angelegt werden, um mehr Übersicht zu erhalten.
Alle Standarts finden sich auch hier: Notifications, verschiedene Optionen für Upload- und Verkürzungs-Services dürfen eingestellt werden. Sehr schön: Es darf ausgewählt werden, ob der „Real-Name“, der Twittername und / oder beides angezeigt werden soll. Ich persönlich bevorzuge es, die Twitternamen zu sehen, da ich an eben diese auch meine Reply addressiere.
Ausserdem angenehm bei Replies für mich: Unter dem Tweet wird die jeweilige Nachricht klein angezeigt, auf welche sich das Reply bezieht. Das macht Konversationen schnell und leicht nachvollziehbar. Der Rest der Unterhaltung kann optional natürlich auch eingeblendet werden, alternativ lässt sich das Ganze auch ausstellen. Anpassbarkeit wird also allgemein sehr groß geschrieben bei Janetter.
Auch bei den Filtern gibt es eine Fülle von Möglichkeiten. So lassen sich einzelne Wörter filtern, User muten oder gleich ganze Anwendungen blockieren – praktisch, wenn man vielleicht nicht jedes Instagram-Fressbildchen sehen mag.
Allerdings bleibt auch bei Janetter Facebook aussen vor, wer nur Twitter nutzt, grade mit mehreren Accounts, könnte hier allerdings eindeutig glücklich werden. Janetter gibt es auch für Android, mehr dazu im Abschnitt unten.
- HootSuite
Zuletzt bleibt noch HootSuite. Dieser Client läuft nicht als eigenständige Desktop-Anwendung (was ich bevorzuge), stattdessen ist das Ganze über den Browser erreichbar. Dabei kann der Service sowohl direkt über die Seite, als auch via PlugIn bzw. Browser-App (Chrome, Firefox) genutzt werden. HootSuite ist dafür ein eindeutig mächtiges Tool, was sowohl mit mehreren Twitteraccounts, also auch Facebookprofilen und Fanpages klar kommt.
Mein Highlight hierbei: Wenn ich beispielsweise zwei YouTube-Videos bei meiner Fanseite posten möchte, darf ich auswählen ob und welches Vorschaubild dann letzten Endes bei FB angezeigt werden soll – sehr schön! Wem das nicht reicht, der darf zusätzlich auch Tumblr, WordPress, Instagram und gefühlte 500 weitere Services hinzufügen – vollständiger dürfte kaum ein Social Media Client sein.
Schade finde ich, dass HootSuite nicht in Echtzeit läuft – der kleinste Updateinterval liegt bei 2 Minuten, ansonsten darf natürlich manuell aktualisiert werden. Ausserdem wird keine Vorschau direkt anzeigt. Bei Bildern muss erst ein kleines Icon angeklickt werden, YouTube-Links öffnen sich direkt im neuen Tab. Da bin ich leider etwas verwöhnt von anderen Clients.
Davon abgesehen findet sich ansonst hier auch alles (wenn nicht mehr), was man von den anderen Clients kennt: Die Möglichkeit diverse Uploadservices einzurichten, Sortierung in Spalten, Tabs und mehr. Angenehm: Da alles sowieso über den Browser läuft, kann man, wie oben erwähnt, auch direkt ein passendes PlugIn installieren. Wer nun beim Browsen etwas findet, was er verteilen möchte, braucht nur auf das kleine Icon klicken und findet hier alle Möglichkeiten, welche auch über den Client direkt verfügbar wären.
HootSuite begrenzt die freie Nutzung, nur eine kleine Anzahl Accounts dürfen bei der Free-Version hinzugefügt werden. Fünf Services sollten jedoch in der Regel ausreichen, wer mehr will, darf dann allerdings auch tief in die Tasche greifen: Die günstigste Variante beginnt bei 9,99$ – pro Monat. Hierbei sollte man jedoch deutlich sehen: HootSuite ist für den Normal-Nutzer kaum gedacht, stattdessen wird ein Rundum-Paket (inklusive Auswertungen, Statistiken für alles Mögliche und so weiter) abgeliefert.
Alles in allem also ein mächtiges Tool, was auch in der Free-Version mit massig Features überzeugen kann. Zusätzlich zur Browser-Applikation findet sich auch eine Version für Android, mehr Details finden sich weiter unten im Artikel.
Twitter – Clients unter Android
- Janetter
Zuerst angeschaut habe ich mir Janetter. Diesen Client gibt es auch für Windows (siehe oben), allerdings hat mich die Android-App im Gegensatz zur Win-Variante nicht wirklich überzeugen können. Die Funktionalität entspricht der, welche auch am Pc geboten wird, jedoch gab es direkt ein deutliches Manko: Es ruckelt. Nun mag mein Desire HD nicht mehr das neueste Smartphone der Welt sein, allerdings bietet die App nichts, was dermaßen resourcenfressend sein sollte. Vielleicht kann da wer anderes ja mehr zu berichten.
Davon abgesehen tut Janetter genau das, was es soll: Tweets anzeigen, mehrere Accounts verwalten, alles übersichtlich in Spalten anzeigen. Facebook bleibt dabei wie am Pc aussen vor, Janetter ist ein reiner Twitter-Client. Der Updateintervall darf justiert werden, Push-Notifications funktionieren bestens und auch ansonsten bieten sich die üblichen Möglichkeiten.
Etwas schade: Zwar können mehrere Accounts hinzugefügt werden, allerdings scheint ein gleichzeitiges Posten über mehrere Profile nicht möglich. Schön dagegen ist, das Janetter wie in der Desktop-Version bei einem Reply anzeigt, worauf sich dieser Tweet bezieht. Bilder und Videos werden ebenfalls direkt in der Timeline als Vorschau angezeigt.
Janetter gibt es in einer kostenlosen Variante, welche mit einem dezenten Werbebalken versehen ist, alternativ darf man natürlich auch Geld ausgeben. Ob sich nur für den Verzicht auf Werbung allerdings runde 5,- € lohnen, lasse ich jetzt mal dahingestellt.
- Plume
Plume ist eindeutig einer der schöneren Twitter-Clients unter Android. Ähnlich wie von TweetDeck gewohnt darf auch bei Plume alles in übersichtlichen Spalten angezeigt werden. Mehrere Accounts können genutzt werden, zusätzlich zu Twitter darf man auch Facebook integrieren – zumindest normale Profile, für Fanpages findet sich keine Möglichkeit der Einbindung.
Was Plume wirklich auszeichnet, ist die angenehm-übersichtliche Oberfläche. Reply werden mit schrafiertem Hintergrund hervogehoben, ausserdem können diversen Nutzen gleich ganze Farben zugeordnet werden. Alle Freunde in Grün, Nachrichten Gelb, die neuesten Gametrailer in Blau – so ist alles einfacher zu überblicken. Eigene Spalten kann man anlegen, Direct Messages direkt in die Haupttimeline integrieren lassen und posten von mehreren Accounts (Facebook eingeschlossen) simultan ist kein Problem.
Ebenfalls angenehm: Die üblichen Funktionen wie Retweeten, Favorisieren und mehr sind im Kontextmenü untergebracht, um der Timeline mehr Platz einzuräumen. Einfach einen Tweet antippen, dann erscheint das jeweilige Menü unterhalb. Bilder und Videos werden als Vorschau angezeit und wer mag, kann seine Tweets auch direkt in Echtzeit abrufen – Ladekabel und WiFi sollten wohl besser in Reichweite sein.
Negativ viel mir hier die Geschwindigkeit auf. Plume wirkte hervoragend, solange ich nur einen Twitteraccount eingebunden hatte. Zwei Twitteraccounts + Facebook sorgten allerdings dafür, dass das Laden neuer Nachrichten deutlich langsamer lief. Schade, Plume hätte ansonsten eindeutig meine erste Wahl werden können.
- HootSuite
Oben erwähnte ich bereits, wie mächtig HootSuite via Browser am Pc läuft – die Android-App steht in Sachen Umfang dem in nichts nach. Wer einen Account hat, kann sofort auf alle Funktionen zugreifen, die er bereits von der Desktopversion kennt. Auch hier kann alles in Spalten und Tabs organisiert werden, Twitter + Facebook versteht die App ebenso wie alle anderen Services, die auch sonst von HootSuite unterstützt werden.
Doch Features hin oder her – HootSuite emfand ich auf dem Smartphone als schlicht extremst unübersichtlich, trotz der Anpassungsmöglichkeiten und grade im Vergleich zu anderen Clients. Ausserdem ein No-Go: Push-Notifications bekam ich so überhaupt nicht zum laufen, Updates meiner Timeline konnte ich nur manuell machen. Unschön, genau das sollte möglich sein. Vielleicht habe ich allerdings auch schlicht den einen Haken unter den gefühlten 100 in den Optionen übersehen, der eben das ermöglicht hätte. Wer dort schlauer war als ich, darf sich gerne in den Kommentaren kundtun.
Davon abgesehen bietet HootSuite für Android genau das, was es auch am Desktop bietet – ein mächtiges Rundumpaket, was selbst für Viel-Nutzer wie mich schon fast zu groß sein kann. Wer also viel Social Media Kram (auch neben Twitter) nutzt sollte eindeutig einen Blick riskieren, wer sich allerdings auf Twitter (und vielleicht Facebook) beschränkt, dürfte hier von der Fülle an Möglichkeiten erschlagen werden, welche zulasten der Übersicht implementiert sind.
- UberSocial
Achtung: Zu UberSocial findet sich ein Update weiter unten – im Langzeittest konnte mich die App nämlich deutlich weniger überzeugen als auf dem ersten Blick.
UberSocial darf sich neben Plume den Platz der übersichtlichsten, best-strukturieren Twitter-App für Android gönnen. Anpassbare Spalten, variable Designs und die Einbindung mehrerer Accounts (auch Facebook, allerdings ohne Fanpage-Support) sprechen für den Client.
Zusätzlich kommt diese App mit einem integriertem Browser. Bilder und Videos werden ohnehin als Vorschau in der Timeline angezeigt, tippt man den Tweet an werden im unterem Bildbereich direkt die Inhalte geöffnet. Praktisch: Den Tweet darf man auch komplett ausblenden und muss die Anwendung so gar nicht verlassen, um Inhalte extern öffnen zu müssen. Da der Browser ausserdem schnell und zuverlässig läuft ein durchaus angenehmes Feature.
Unter der Haube stecken ansonsten die üblichen Funktionen, die man auch bei anderen guten Clients findet: Unterstützung für diverse Uploadseiten, gleichzeitiges Posten von mehreren Accounts, variable Filter zum muten von Themen, Personen oder Applikationen und mehr. Nett: Beim Photoupload sind direkt einige Filter implementiert. Praktisch, wenn man auf Instagram-eske Effekte steht.
Ebenfalls angenehm: Im einblendbaren „UberMenu“, wo sich die Einstellungen befinden, können auch häufig genutzte Funktionen als Shortcut hinterlegt werden. Mentions werden in der Timeline farblich hervorgehoben, ebenso Direct Messages (welche in die Haupttimeline integrierbar sind), die Funktion lässt sich allerdings bei Bedarf auch ausschalten. Wer Bandbreite sparen will, kann ausserdem die Avatare deaktivieren oder die Bildqualität beim hochladen einstellen.
Generell schien mir UberSocial bei den von mir getesteten Apps mit einer der schnellsten Clients zu sein, davon abgesehen wirkte auch der Verbrauch (sowohl von der Datennutzung als auch Akkuverbrauch) angenehm gering. Ein Manko stellt hier jedoch Facebook dar – die Timeline möchte sich bei mir, im Gegensatz zu Twitter, nicht regelmäßig updaten und wartet lieber auf den manuellen Befehl.
Die App gibt es kostenlos, allerdings wird auch eine Pro-Version angeboten. Was daran allerdings, abgesehen von dem Verzicht auf einen kleinen Werbebalken, nun so „Pro“ sein soll, habe ich nicht erkennen können.
Nennenswerte Alternativen (Android)
- TweakDeck
Nicht getestet, aber durchaus etwas, was ich im Auge behalten werde, ist TweakDeck. Passend mit dem Slogan „raising from the ashes of the other app“ versehen ist diese App eben genau das – Eine TweetDeck-Variation. Diese trumpft nun schlicht mit einem Feature auf: Sie erhält Updates. Das kann man von der original-App nicht grade behaupten. Allerdings bleibt die Frage, ob diese App nun in Kürze überhaupt weitergeführt wird oder ebenfalls, wie das Original, dann bald verschwinden wird.
Falls sich dort was tut werde ich gerne noch mal berichten, bisher habe ich da keine weiteren Infos zu finden können. Wer mit TweetDeck zufrieden war, könnte hier jedenfalls die passende Alternative finden.
- Falcon Pro
Ebenfalls nicht getestet, dafür allerdings mein heimlicher Design-Liebling. Falcon Pro kommt im, für meinen Geschmack, verdammt schlicht-schicken Gewand um die Ecke. Allerdings kostet die App einerseits direkt Geld (was mit 1,50€ angenehm gering ausfällt), andererseits werden multiple Accounts aktuell nicht unterstützt.
Mehrere Accounts einzubinden steht allerdings auf der To-Do – Liste des Entwicklers, ebenso die Implementierung von Facebook. Sobald dies der Fall ist, werde ich auf jeden Fall noch mal einen genaueren Blick wagen (müssen).
Fazit und Empfehlung
Wer nur Twitter nutzt, grade mit mehreren Accounts, sollte unter Windows einen Blick auf Janetter riskieren. Wird nur ein Account genutzt, dürfte MetroTwit die schlichtere Alternative bieten. Für die volle Dosis und jeden, der viel im Social Media Bereich macht, ist HootSuite eigentlich fast die erste Wahl, wenn nicht die Accountlimitierung wäre. Da muss jeder schauen, inwiefern das dann noch passt oder ob „mehr“ her muss.
Meine Wahl ist hier eindeutig HootSuite. Auf der einen Seite komme ich mit der Free Version aus, andererseits bietet mit der Service eben genau die richtigen und gut funktionierenden Tools, die ich für meinen Kram brauche.
Unter Android ist mein Favorit dagegen eindeutig UberSocial. Schnell, zuverlässig, schick und mit vielen Features liefert mir die App all das, was ich unterwegs oder nebenbei nutzen möchte. Facebook ist für mich unterwegs vernachlässigbar (ab und an ein Blick in’s private Profil reicht dort), für alles weitere nutze ich ohnehin dann den Desktop.
Sollte sich bei der einen oder anderen App groß was ändern, folgt hier natürlich auch irgendwann mal ein Update. Ich hoffe, soweit einen Überblick zu verschaffen, natürlich ist das hier auch nur eine Auswahl bei den zahlreichen Clients. Wer mag, darf natürlich gerne seine eigenen Erfahrungen in den Kommentaren loswerden.
UPDATE
- Seesmic (Android)
Das ging jetzt viel schneller als erwartet – gestern den Artikel hier gepostet, heute schon ein kleines Update. Neu hinzugekommen ist soeben die App Seesmic für Android. Das Ganze gab’s auch mal für den Pc, dort ist es allerdings in HootSuite übergegangen. Die App gibt es allerdings weiterhin, und die ist gar nicht mal so schlecht.
Seesmic gibt es in einer kostenlosen Variante, ebenfalls ist eine Pro-Version verfügbar. Bereits die Free Version macht einen sehr guten Eindruck, die App kommt angenehm aufgeräumt daher. Ähnlich wie bei anderen Clients wird hier alles in übersichtlichen Spalten dargestellt: Haupttimeline, Reply, Nachrichten, zusätzlich das eigene Profil mit allen wichtigen Angaben (Follower, Tweets, Favoriten, etc.).
Mehrere Twitteraccounts können ohne Probleme hinzugefügt werden, auch Facebook (inkl. Fanpages) sind einbindbar. Schön dabei: Beim posten darf ausgewählt werden, bei welchen Accounts der Post nun landen soll, Crossposting ist also möglich. Etwas unverständlich ist für mich, warum man die einzelnen Spalten nicht durch das übliche wischen wechseln kann, das funktioniert hier nur über die Reiter. Auch der Kontenwechsel, um die diversen Timelines einsehen zu können, ist erst über ein Untermenü erreichbar – das geht bei anderen Apps deutlich besser und schneller.
Geschwindigkeit ist allerdings ein guter Punkt, dadurch zeichnet sich Seesmic nämlich aus. Zusätzlich zu der App dürfen auch Shortcuts direkt im Homescreen angelegt werden, um auf häufig gebrauchte Funktionen zugreifen zu können. Von der direkten Verknüpfung der Facebook-Fanpage über Twitterlisten ist hier einiges machbar, ein schönes Feature. Davon abgesehen findet sich soweit alles, was man auch bei anderen, guten Clients findet: Freie Wahl von Upload- und Verkürzungsservices, variable Einstellungen der Hintergrundaktualisierung und mehr.
Highlight bei Seesmic für mich: Wer ein YouTube – Konto hat, darf auch dieses hinterlegen. Videos können dann dort hochgeladen und direkt über Twitter & Co. verteilt werden, das bieten die anderen Clients nicht. Insofern für alle, die YouTube nutzen, durchaus ein lohnenswerter Zusatz.
Die Bedienbarkeit ist für mich allerdings nicht ganz so geschmeidig wie bei UberSocial, insofern werde ich wohl bei diesem Client bleiben. Ein Manko ist mir allerdings noch aufgefallen: Ich kann Seesmic nicht beenden. Entweder, die Option versteckt sich erfolgreich in einem Untermenü, oder die App muss tatsächlich über den Taskmanager jedes mal manuell gekillt werden – nicht grade intuitiv. Davon abgesehen gibt es von mir für Seesmic eine Empfehlung meinerseits, grade wegen der Fanpage- und YouTube – Einbindung.
Wer ein bisschen Kleingeld ausgibt (aktuell mit 2,27€ durchaus bezahlbar) kann sich die Pro-Version gönnen. In dieser fehlt dann der kleine Werbebalken, ausserdem können z.B. mehrere Accounts in einer Timeline angezeigt werden. Insofern gibt es hier für „Pro“ dann tatsächlich auch mehr.
UPDATE No. 2
Und direkt das nächste Update. Drei neue Clients unter Android habe ich getestet, ausserdem gibt’s was zu berichten zu UberSocial – nach zwei Tagen fleißiger Nutzung bin ich nämlich nicht mehr so angetan von der App.
- Update: UberSocial (Android)
2 Tage lang habe ich UberSocial jetzt ordentlich genutzt auf dem Smartphone, leider mit Ernüchterung. Die App gefällt mir zwar theoretisch immer noch sehr gut, allerdings werden gerne mal Tweets verschluckt. Sowohl meinen eigenen als auch generell wurden Tweets schlicht nicht angezeigt, auch ein neu-laden oder kompletter Neustart der App halfen hier nicht. Das sehe ich als deutliches No-Go an, hier erwarte ich Zuverlässigkeit. Davon abgesehen zickt das „Autocomplete Username“ – Feature auch gerne rum. Mal funktioniert es, mal muss ich jeden Twitternamen auswendig wissen. Auch das sollte besser gehen und funktioniert bei anderen Apps ohne Probleme. Insofern weiterhin einen Blick wert, für mich allerdings dann durch diese Probleme erfolgreich durchgefallen. Schade drum!
- TweetCaster (Android)
Neu gestestet ist nun TweetCaster. Mein Highlight war direkt auf dem ersten Blick die Beschreibung. Merke: Keine Übersetzungsmaschine nutzen, liebe Entwickler, sonst kommt so ein unfreiwillig-komischer Schwachsinn dabei rum. Immerhin, Features wie „Zip It – Zip lästige Hochtöner oder Keywords aus Ihrer Timeline ohne Mitlesens“ klingen schon sehr vielversprechend.
Leider konnte mich auch die App als solches dann nicht wirklich überzeugen. Alles wirkt recht billig, einen Designpreis würde ich hier auf jeden Fall nicht verleihen. Auch vom Umfang kann TweetCaster nicht mit den anderen mithalten. Mehrere Twitteraccounts sowie Facebook (ohne Fanpages) sind möglich, ansonsten beschränkt man sich bei den Optionen auf das nötigste: Bildupload- und Verkürzungsservice einstellen, Notifications und ein paar optische Anpassungen sind möglich.
Nett: Wenn WiFi vorhanden ist, kann die App Tweets auf Wunsch in Echtzeit abrufen. Das frisst allerdings auch ordentlich Akku, wovon TweetCaster sowieso nicht grade wenig zu nutzen scheint – so schnell ging bei keinem anderen Client mein Ladebalken in die Knie.
Kurz gesagt: Brauchbarer Client für alle, die nicht viel erwarten, der mit einigen Standartoptionen daherkommt, sich aber ansonsten durch nichts wirklich auszeichnet.
- Echofon (Android)
Der nächste wäre Echofon, welcher noch in einer Beta-Fassung angeboten wird. Hier trifft schlichtes Design auf gute Übersicht, auch von der Bedienbarkeit empfand ich Echofon als durchaus angenehm. Multiple Accounts mag Echofon, Facebook bleibt dabei aussen vor.
Bei den Optionen hängt Echofon dagegen etwas hinterher – bei den Uploadservices sind nur 3 vertreten, mein bevorzugter Service, yFrog, ist z.B. nicht dabei. Kurzlinkservices dürfen gleich gar nicht ausgewählt werden, was ebenfalls schade ist. Wer Notifications einstellen möchte, findet dies unter der Kontoverwaltung, anstatt direkt in den Settings. Das sich unter dem Punkt „Advanced“ dann ’nur‘ der Notification-Sound versteckt, halte ich für etwas unnötig, die Funktion hätte man auch ohne weiteres im Untermenü einbringen können.
Generell wirkte es auf mich, als wären einige Sachen sehr, andere dafür so gar nicht durchdacht. Wirklich schade, da dieser Client beim ersten öffnen durchaus einen schicken Eindruck macht. Ähnlich also wie schon bei TweetCaster gilt auch hier: Nett, mehr aber auch nicht. Allerdings sollte man beachten: Wie oben erwähnt handelt es sich bei Echofon um eine Beta, es bleibt also abzuwarten, was sich hier noch tut.
- twicca (Android)
Als letzter Client für heute folgt nun noch twicca. Auch hier erwartet einem ein schlichtes, aber schickes Design. Einzelne Nutzer können farblich hervorgehoben werden, ähnlich wie bei Plume, um für bessere Übersicht zu sorgen. Aktuell kann nur ein Twitter-Account eingebunden werden, ein Multiple Account – Feature ist momentan nur experimentell vorhanden. Facebook fällt auch bei dieser App komplett weg.
Bei den Optionen wurde nicht gespart, so finden sich neben den bevorzugten Upload- und Verkürzungsservices sowie Notifications auch anpassbare Designeinstellungen, die Möglichkeit, das RT-Format einzustellen und einiges mehr. Interessant: Es darf ausgewählt werden, welche Bild-Uploader als Vorschau angezeigt werden sollen – leider funktionierte bei mir trotz allem keine einzige Vorschau.
Ebenfalls umständlich: Anstatt sich einfach bei Twitter einloggen zu können, damit der Account eingebunden wird, muss hier erst ein von Twitter generierter Pincode manuell kopiert und eingefügt werden. Zugegeben, das macht man ein mal und danach ist Ruhe, trotz allem unelegant gelöst. Dafür glänzt twicca mit Leichtigkeit – Akkuverbrauch, Geschwindigkeit und minimalistisches Design zeichnen diese App aus.
Wer also primär einen Twitteraccount nutzt, darf hier auf jeden Fall einen Blick riskieren, alle anderen warten ab ob die Nutzung mehrerer Accounts in Zukunft mehr als nur experimentell wird.